Sommer in der Akademie – 16 Tage lang nur Schule?!?
Während viele meiner Freunde in diesem Sommer am Strand lagen oder zu Hause in Erfurt entspannten, entschied ich mich 16 Tage meiner Ferien zu „opfern“ und zur Deutschen Schülerakademie (DSA) zu fahren. Für Außenstehende vermag es wie ein Strebercamp klingen, doch in Wahrheit sah das Ganze ein wenig anders aus.
Monate vor dem Beginn der Akademie hatte jeder Teilnehmer die Möglichkeit sich aus einem breitgefächerten Kursangebot seinen Interessenskurs auszusuchen. Meine Wahl fiel auf den Kurs „Was ist Wissenschaft?…“. In unserem Kurs philosophierten wir hauptsächlich über die Fragestellung, was denn genau Wissenschaft ist. Wir lernten neun Philosophen und ihre Abgrenzungskriterien der Wissenschaft kennen und versuchten diese auf vier Fallbeispiele anzuwenden. Mit erfunden Instagram Posts, Twitter Beiträgen oder lustigen Snaps der einzelnen Philosophen konnten wir die Theorien kurz und knapp auf den Punkt bringen. Wir waren definitiv der beste Kurs bei der DSA.
An der Akademie gab es drei wichtige Regeln: keinen Alkohol, Pünktlichkeit und Versammlung um halb neun. Sonst hatten wir einen recht lockeren, aber gut strukturierten Tagesablauf. Drei Mal am Tag fanden unsere Kurse statt (am Sonntag nur einmal). Zum Nachmittagsprogramm gehörte der Chor, aber auch kursübergreifende Angebote der einzelnen Teilnehmer wurden angeboten (z. B. Beachvolleyball, GO, Ultimate Frisbee, etc.). Am Abend hatten wir Freizeit und konnten auch hier kursübergreifende Kurse besuchen/anbieten oder an unserer ‚Doku‘ arbeiten. Hier trugen die einzelnen Kurse ihre Arbeit und Ergebnisse zusammen. Aus meinem Kurs bekam jeder einen Philosophen/ Fallbeispiel zugeteilt und stellte diesen/s in der Doku vor. Nach der Arbeit setzten wir uns zusammen und spielten Tischkicker oder Billiard. Die Akademie bot vieles! Neben einem Wandertag im Harz gab es auch ein Quidditch – Turnier, einen Berufsinformationsabend, diverse Lagerfeuer und Partys und ein Konzert. Das [Chor]Konzert zählt zu einen meiner schönsten Erfahrungen an der Akademie.
An einem Tag, dem sogenannten Rotationstag durften wir die Arbeit unserer Kursleiter übernehmen und unseren Kurs den anderen Teilnehmern vorstellen. Und uns wurde ebenso die Option gegeben, einen Eindruck aus den anderen Kursen erhaschen zu können. So lernte ich zum Beispiel, dass Mathe viel mehr Anwendung im Alltag findet, und dass Filme machen mehr erfordert, als nur die Kamera anzumachen und ‚Hallo‘ zu sagen.
Gelernt habe ich nicht nur im Kurs, sondern auch im Austausch mit anderen Teilnehmern über ihre politischen, religiösen oder gesellschaftlichen Meinungen. So konnte ich meinen Horizont auf vielen Eben erweitern. Gefallen hat mir an der Akademie am meisten, dass das Lernen doch so viel Spaß machen kann, und dass die Begeisterung anderer ansteckend war. Es war überhaupt kein Strebercamp, sondern ein Camp mit viel Spaß, guter Laune, neugewonnenen Erfahrungen und etwas Schule nebenbei. Ich bereue es auf keinen Fall meine 16 Tage „geopfert“ zu haben, denn diese Erfahrung zählt definitiv zu den besten, die ich bisher erleben durfte.
Die Deutsche Schülerakademie ist ein Förderprogramm, welches vom Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt wird. Wer sich bei der DSA bewerben möchte, kann dies selbständig tun – oder von Lehrern vorgeschlagen werden. Erwartet wird natürlich ein guter Notendurchschnitt. Doch Vorausetzung zur Teilnahme ist vor allem Motivation und ein großes Interesse an den unterschiedlichsten Themen. Die DSA bietet eine große Kursvielfalt, die definitiv für alle Interessen etwas dabei hat.
Vielen Dank an Frau Thomae, welche mir die Teilnahme an der DSA ermöglicht hat. Bei Fragen stehen Frau Thomae und ich gerne zu Verfügung. – Samantha Seifried 18stk1